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Datum
27.05.2024

Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket

Wie Privatpersonen profitieren können

Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland steht schon länger auf der Agenda der Ampel-Koalition. Im April 2024 gab es seitens der SPD, den Grünen und der FDP nach langen Verhandlungen eine Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket, welche jetzt vom Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde. Erfahren Sie hier, welche Gesetzesänderungen in Kraft treten und welche Vorteile das Solarpaket 1 speziell für Privathaushalte bringt.

Solaranlage auf Dach
(GettyImages/Jeremy Poland)

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach langen Verhandlungen gibt es eine Einigung zum Klimaschutz und Solarpaket, um den Ausbau von Solarenergie in Deutschland weiter zu beschleunigen.
  • Von den neuen Regelungen profitieren vor allem Kommunen und Privathaushalte, da der Bau und die Nutzung von Solaranlagen zukünftig vereinfacht werden.
  • Der Ausbau von Solaranlagen auf gewerblichen Immobilien und Freiflächen soll gefördert werden.
  • Der „Resilienz-Bonus“ zur Subvention einzelner Unternehmen wurde im Solarpaket 1 nicht berücksichtigt.

Warum gibt es ein Solarpaket?

Mit dem Klimaschutzgesetz hat sich die Bundesregierung bis 2030 zum Ziel gesetzt, rund 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen.

Erste Erfolge zeigte bereits das vergangene Jahr: So hat es einen deutlichen Anstieg beim Ausbau von Solarenergie gegeben. Laut Bundesnetzagentur gab es fast eine Verdoppelung zum Vorjahr auf rund 14,1 Gigawatt, insbesondere durch die Nutzung von Solarenergie in Privathaushalten.

Doch auch der Bau von Solaranlagen auf Gewerbeimmobilien und Freiflächen hat sich im letzten Jahr erhöht. Ende 2023 lag die Solarleistung in Deutschland bei insgesamt etwa 81,7 Gigawatt. Um das Klimaziel bis 2030 zu erfüllen, müssen 19 Gigawatt pro Jahr hinzukommen.

Über den Ausbau von Solarenergie herrscht schon länger Einigkeit innerhalb der Ampel. Doch bisher scheiterte die Umsetzung am Klimaschutzgesetz. Mit der Einigung zur neuen Reform und dem Solarpaket 1 soll der Bau von Solaranlagen zukünftig durch weniger Bürokratie einen weiteren Schub bekommen.

Wer profitiert von der neuen Regelung der Solarenergie?

Egal ob eine Solaranlage auf dem privaten Balkon oder eine gemeinschaftliche Photovoltaikanlage auf dem Mehrfamilienhaus – mit dem Beschluss zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket 1 können Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland von Solarenergie profitieren.

Vorteile des Solarpakets 1 für Privathaushalte

Aufgrund der steigenden Energiekosten erfreuen sich Balkonkraftwerke derzeit großer Beliebtheit. Privatpersonen, die sich eine Solaranlage auf dem Balkon anschaffen wollen, können ihr Vorhaben zukünftig ohne größeren bürokratischen Aufwand umsetzen. Das bedeutet im Detail:

  • Registrierung im Marktstammregister: Wer Balkonkraftwerke nutzen möchte, registriert sich auf diesem Portal. Eine Meldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr erforderlich.
  • Anmeldung der Balkonsolaranlage: Diese Anmeldung ist für den Anfang einfacher, da weniger Daten aufgenommen werden. Zudem ist keine Umrüstung der Zähler mehr nötig.
  • Verbesserte Förderung: Die Selbstnutzung von Strom über gemeinschaftliche Gebäudesolaranlagen in Wohnhäusern mit mehreren Parteien wird besser gefördert, außerdem gibt es unkomplizierte Abrechnungsmethoden.
  • Senkung Mieterstrom

Vorteile des Solarpakets 1 für Gewerbe

Es gibt Förderungen für den Ausbau von Solaranlagen auf Gewerbegebäuden wie beispielsweise Industriehallen, Supermärkten und Firmenparkhäusern. Gleiches gilt für den Bau von Solaranlagen auf Freiflächen wie Acker.

Aber nicht nur die Solarenergie in Deutschland soll mit dem Solarpaket 1 vereinfacht und vorangetrieben werden: Der Beschluss umfasst auch den Ausbau der Windenergie durch die Einführung von Beschleunigungsgebieten nach EU-Recht.

Was wurde mit der Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket nicht umgesetzt?

Nicht berücksichtigt bei der neuen Regelung der Solarenergie wurde der sogenannte „Resilienz-Bonus“. Die Grünen wollten mit dem Bonus die Solarindustrie in Deutschland fördern, was jedoch von der FDP abgelehnt wurde. Grund: Durch neue Förderungen könnten zusätzliche Kosten auf Verbrauchende zukommen. Solarmodule seien auf dem Weltmarkt vorhanden und keine „Hightech-Technologie“, äußerte sich Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner.

Der „Resilienz-Bonus“ für einzelne Unternehmen wird also vorerst nicht kommen. Die Fraktionen fordern deswegen von der Bundesregierung eine schnelle Umsetzung des Net Zero Industry Act auf EU-Ebene, um die Solarindustrie hierzulande zu stärken.

Fazit: Solarpaket 1 ermöglicht schnelleren Bau und Nutzung von Solarenergie

Der Ausbau von Solarenergie in Deutschland hat mit der Einigung zum Klimaschutz Solarpaket 1 weiter Form angenommen. Kommunen können nun schneller und einfacher Solarparks planen und bauen. Auch Privathaushalte profitieren dank geringerer Bürokratie von den neuen Maßnahmen bei der Anschaffung eines eigenen Balkonkraftwerks. Zudem soll der Ausbau gewerblicher Solaranlagen staatlich gefördert werden.

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