Überlebensstrategien fürs Großraumbüro
Laute Telefonate, Essensgerüche und Frischluftfanatiker: Das Konfliktpotenzial im Großraumbüro ist groß. Mit ein paar Tipps lässt sich hier dennoch produktiv arbeiten.
Laute Telefonate, Essensgerüche und Frischluftfanatiker: Das Konfliktpotenzial im Großraumbüro ist groß. Mit ein paar Tipps lässt sich hier dennoch produktiv arbeiten.
Großraumbüros stellen so manchen Arbeitnehmer vor echte Herausforderungen. Laute Telefonate und Smalltalk, schmatzende Kollegen, aufdringliche Parfüms und Lüft-Terror können schnell zum Kleinkrieg ausarten. Damit es gar nicht erst soweit kommt, rät Karriereberaterin Svenja Hofert, seinen Unmut über Störungen nicht runterzuschlucken. „Solche Dinge sollte man frühzeitig ansprechen – in einem freundlichen und konstruktiven Ton. Idealerweise bietet der Chef oder Vorgesetzte dafür ein Umfeld. Beispielsweise könnte jeder Großraum-Mitarbeiter seine Bedürfnisse auf einen Zettel schreiben", sagt Hofert.
Verhaltensregeln, die das Team gemeinsam festlegt, helfen, das tägliche Miteinander möglichst produktiv zu gestalten. Zum Beispiel diese:
Lärmquellen ausschalten
Teammeetings und Telefonkonferenzen in separate Räume verlegen; Handy-Klingelton im Büro auf sehr leise oder lautlos stellen.
Stimme senken
Wer im Großraum telefoniert oder mit dem Kollegen spricht, sollte das möglichst dezent machen – und nicht über drei Tische hinweg brüllen. Für längere Gespräche in einen separaten Raum gehen.
Kein Platz für Döner, Tzatziki und Co.
Intensive Essensgerüche können empfindliche Nasen erheblich stören. Daher sollte am Arbeitsplatz möglichst nicht gegessen werden. Ausnahme: Geruchsfreie kleine Snacks, aber bitte kein Dauer-Geknabbere.
Streitpunkt Lüften
Ohne Frischluft im Großraumbüro geht es nicht, aber gegenseitige Rücksichtnahme beim Thema Lüften ist wichtig. Am besten ein paar Mal am Tag (beispielsweise morgens, in der Mittagspause und am Nachmittag) kurz alle Fenster für eine Stoßlüftung aufreißen. Wer friert kann solange den Raum verlassen.
Kein Zutritt für Bakterienschleudern
Wer hustet und den ganzen Tag schnieft, ist nicht nur eine Zumutung für die Kollegen, sondern riskiert auch, dass er andere ansteckt. Daher: Besser zuhause bleiben und sich in Ruhe auskurieren.
Doch selbst, wenn sich alle an diese Regeln halten, fällt es vielen Arbeitnehmern schwer, die Kollegen auszublenden – gerade, wenn zum Beispiel eine knifflige Kalkulation oder Präsentation unter Zeitdruck fertig werden muss. „Wer konzentriert arbeiten möchte, hat früher einfach die Bürotür zugemacht. Heute kann vielleicht eine rote Fahne auf dem Schreibtisch signalisieren: Ich möchte in Ruhe arbeiten. Wichtig ist, dass alle Kollegen die Zeichen deuten können“, sagt Hofert. Und das können die Mitarbeiter selbst vorbeugend unternehmen:
Was auf die Ohren
Wer sich konzentrieren muss, sollte Kopfhörer oder Ohrenstöpsel benutzen. Hilfreich können beispielsweise auch dämpfende Kopfhörer sein, die den Umgebungslärm filtern.
Flexible Arbeitszeiten nutzen
Frühaufsteher sollten die ruhigen Morgenstunden im Büro für wichtige Projekte nutzen, bei denen sie viel Konzentration brauchen. Wer erst am Spätnachmittag oder Abend zur Hochform aufläuft, richtet seinen Arbeitsrhythmus danach.
Reden hilft
Wer gute Ideen für eine bessere Bürogestaltung hat, sollte damit nicht hinter dem Berg halten. Pflanzen und bestimmte Bodenbeläge schlucken zum Beispiel Lärm, Bücherregale können als kleine Raumteiler für etwas mehr Privatsphäre sorgen. Für solche Vorschläge sind sicherlich Kollegen und Vorgesetzte dankbar.