Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Wer an der Gesundheitsprüfung für eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung scheitert, hat Alternativen. Was die abgespeckten Verträge leisten.
Wer an der Gesundheitsprüfung für eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung scheitert, hat Alternativen. Was die abgespeckten Verträge leisten.
Berufsunfähig – ein Risiko, über das sich kaum ein gesunder, junger Berufstätiger gerne Gedanken macht. Sollte er aber. Denn die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit (BU) ist wichtig. Ganz besonders für Gutverdiener und junge Familien. Die staatliche Unterstützung im Ernstfall fällt mager aus: Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente liegt derzeit bei rund 720 Euro im Monat. Das reicht bei weitem nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Ohne eine private Zusatzvorsorge drohen gewaltige finanzielle Probleme.
Doch wer eine BU-Versicherung abschließen will, muss zunächst seitenweise Gesundheitsfragen beantworten. Diese Gesundheitsprüfung kann selbst für junge Leute zur Hürde werden. Gründe für eine Ablehnung oder Leistungsausschlüsse sind oft Vorerkrankungen wie Asthma, Rückenbeschwerden oder psychische Leiden, wie eine behandelte Prüfungsangst. Eine klassische BU-Versicherung ist zwar die erste Wahl, aber es gibt noch weitere Optionen, um sich gegen den Verlust der Arbeitskraft finanziell abzusichern. Diese drei Alternativen bieten zumindest einen Basis-Schutz:
Den Verlust wichtiger Grundfähigkeiten wie Sprechen, Sehen, Sitzen, Gehen oder selbstständiges Essen – sei es durch Unfall oder eine Erkrankung – deckt diese Police ab. Der Versicherer zahlt eine monatliche Rente in vereinbarter Höhe. Wann eine versicherte Fähigkeit als verloren gilt, unterscheidet sich je nach Anbieter und sollte bei der Auswahl eines passenden Tarifs berücksichtigt werden.
Eine Absicherung bei schweren Krankheiten bieten so genannte Dread-Disease-Policen. Die Versicherung leistet im Vergleich zur Grundfähigkeitsversicherung eine steuerfreie Einmalzahlung für den Fall, dass eine der versicherten Erkrankungen wie beispielsweise ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder bestimmte Krebserkrankungen auftreten. Ob der Beruf noch ausgeübt werden kann, ist dafür unerheblich. Die Liste der Erkrankungen variiert leicht von Anbieter zu Anbieter.
Der Geldbetrag kann beispielsweise helfen, eine Wohnung behindertengerecht umzubauen, spezielle Therapien zu finanzieren oder Einnahmeausfälle zu kompensieren.
Diese Variante ist der BU-Versicherung am ähnlichsten, denn auch sie zahlt eine vereinbarte monatliche Rente. Sie ist für einige Berufsgruppen preiswerter als eine BU-Versicherung, bietet allerdings auch nur einen geringeren Schutz. Eine BU-Versicherung springt ein, sobald der Versicherte höchstens noch 50% Prozent seiner letzten beruflichen Tätigkeit ausüben kann. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung dagegen zahlt, wenn der Versicherte weniger als drei Stunden in irgendeinem beliebigen Beruf arbeiten kann. Der bisher ausgeübte Beruf spielt dabei keine Rolle.
Ob klassische BU-Versicherung oder eine Alternativ-Police – das Angebot und die Details in den Vertragsbedingungen sind sehr groß. Ebenso die Qualitätsunterschiede, denn im Ernstfall kommt es auf die Leistungen und häufig auch auf das Kleingedruckte an. Daher ist eine qualifizierte Beratung für den individuellen Bedarf unverzichtbar.